Die Webdesign-Welt ist bunt aber Farben sehen analog anders aus als digital. Was bedeutet das?

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Schon im gedruckten Medium ist Blau nicht gleich Blau. Die gedruckten Firmenfarben aus den Gestaltungsrichtlinien des Corporate Design sehen auf einem Naturpapier anders aus als auf der lackierten LKW-Plane. Aber hier hat man in der Umsetzung noch Möglichkeiten der Anpassung, damit das Blau auf der Visitenkarte genauso ausieht, wie auf den Produktblättern. Die gelieferte Auflage, die auf dem Messestand zur Verteilung bereit liegt, hat bei jedem Exemplar ein einheitliches Blau.
Beim Webdesign einer Internetpräsenz ist das anders. Hier wird der gleiche Farbwert (RGB oder Hexadezimal) auf jedem Ausgabegerät oder Monitor anders dargestellt. Jeder Mensch hat die Möglichkeit sich seinen Monitor individuell in Helligkeit und Farbwiedergabe einzustellen. Das bedeutet, Blau ist nicht minder Blau. Was nun? Jetzt haben wir schon aufwändig erstellte Gestaltungsrichtlinien und wissen immer noch nicht, was wir bekommen, werden Sie vielleicht jetzt denken.

Der Wiedererkennungswert im Webdesign ist wichtiger als die farbliche Messbarkeit.

Glückwunsch, wenn Sie Gestaltungsrichtlinien besitzen. Sie sind wichtig um einen Anhaltspunkt für ein stimmiges Farbkonzept für das Webdesign Ihres Internetauftritts zu entwickeln. Im Webdesign werden mehr Farben benötigt als die Gestaltungsrichtlinien vorsehen. Ein Corporate Design für Logo und Geschäftskorrespondenz kommt zum Beispiel oft mit zwei Farben aus. Im Internet reicht das eigenartigerweise nicht. Ich habe schon versucht Webdesign für Internetpräsenzen mit zwei Basisfarben aus den Corporate-Design-Richtlinien zu gestalten und bin häufig gescheitert.

Webdesign oder Farben im Internet benötigt mehr Farben als die Gestaltungsrichtlinien von Unternehmen vorgeben.

Häufig fehlt dem Webdesign, das nur auf Farben aus den Gestaltungsrichtlinien basiert, das Salz in der Suppe. So ein flaues Gefühl habe ich immer wenn ich mir die ersten Skizzen ansehe. Sobald ich eine weitere Farbe, die unter Umständen nichts mit dem Farbklima aus dem Style-Guide zu tun hat, hinzunehme, fängt der Entwurf an zu leben.
Farben im Webdesign sind auch wichtig für die Benutzerführung. Das ist so ähnlich wie zum Beispiel bei einem Wegeleitsystem im Museum oder auf dem Flughafen. Oder in Bremer Parkhäusern. Ich kann mir nie das Stockwerk in dem mein Auto steht merken, aber die Farbe mit dem das Stockwerk markiert ist vergesse ich nicht.

Farben helfen bei der Orientierung auf Internetseiten.

Im Webdesign wird ein ganzes Spektrum an Farben als Basis-, Akzent-, Hintergrund- und Textfarben benötigt. Hinzu kommen dann die passenden Farben für die interaktiven Elemente. Sie dienen in der Anwendung der guten Orientierung. Es ist hilfreich zu wissen, ob ein Button aktiv ist oder schon betätigt wurde. In Auswahlfeldern werden die einzelnen Auswahlmöglichkeiten besser farblich unterlegt.
Es kann sein, dass nach Online-Stellung Ihres neuen Internetauftrittes eine ganze Palette von zusätzlichen Farben Ihre Gestaltungsrichtlinien bereichert. Das bedeutet nicht, dass Ihr Corporate Design auf einmal kunterbunt ist. Wichtig ist, dass das Online-Farbklima den gestalterischen Gesamtauftritt unterstützt und das trotz der unterschiedlichen Farbdarstellung auf der Vielzahl der Monitore der Wiedererkennungswert der Unternehmensmarke gewahrt bleibt.
Es gibt noch viel mehr Aspekte für den sensiblen Einsatz von Farbe im Internet. Kontraste für bessere Lesbarkeit, Farbfehlsichtigkeit beachten, geht Monochrom im Internet? Alternativen zu dem Einsatz von Farbe für die Benutzerführung … um nur einige zu nennen. Ich werde diese Themen hier immer wieder aufgreifen und erläutern.

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